Kirschblüte und Hase im Mond – Kimonomotive im Laufe des Jahres (Teil 4): Präsenzvortrag
Dienstag 24.06.2025, 19:00 – ca. 20:45 Uhr
Veranstaltungssprache: Deutsch – Abschlussvortrag dieser Reihe; zuvor bereits Dienstag 18.02., 18.03. und 08.04.2025 (Online). – Die Vorträge haben jeweils einen unterschiedlichen Inhalt.
Auch wenn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der Öffnung zum Westen abendländische Kleidung Einzug in Japan hielt, blieb der Kimono (着物 wörtl.: „Kleidungsstück“) bis Mitte des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der japanischen Garderobe. Noch heute gilt er als Inbegriff Japans, begegnet uns inzwischen überwiegend zu besonderen Anlässen oder bei der Ausübung traditioneller Kunstformen und erfreut oft mit seinen Farben und Mustern das Auge. Ergänzende Utensilien wie der Kimonogürtel (obi), aber auch Tücher, Schnüre und Kragen spielen dabei eine wichtige Rolle für den visuellen Gesamteindruck: Ein Kimono-Ensemble ist ein Gesamtkunstwerk am Körper!
Leicht wird über dem rein visuellen Aspekt vergessen, dass Dekor Bedeutung hat. Motive lösten einst beim kundigen Betrachter Assoziationen und Emotionen aus, die heute nicht mehr selbstverständlich anklingen. So lassen sich beispielsweise Stimmungen vermitteln, Kultiviertheit andeuten, Verbundenheit zeigen, Hoffnungen ausdrücken, Veränderungen ankündigen oder gute Wünsche überbringen. Dabei spielen Natur und Jahreszeit eine wichtige Rolle, dienen nicht nur als Kriterium für die Auswahl des passenden Kimono, sondern auch als Ideengeber für Muster, als Orientierung im Verlaufe des Alltags u.v.a.m.
Diese Vortragsreihe lädt dazu ein, in drei Online-Kurzvorträgen und einem Präsenz-Vortrag die vielfältige und farbenfrohe Motivwelt des Kimonodekors und ihrer Möglichkeiten für nonverbale Botschaften anhand zahlreicher Bildbeispiele zu entdecken. – Teilnahme kostenlos.
Abb.: Blaugrauer hōmongi mit Blick auf das nächtliche Kyōto © Kimono-Sammlung Ruth Jäschke