Festvortrag zum Pāramitā-Fest: Der erstaunliche Dr. Dahlke
Samstag 21.03.2026, ca. 15:20 Uhr (nach der Pāramitā-Zeremonie; Dauer: ca. 40 Min.), im EKŌ-Tempel & online
Veranstaltungssprache: Deutsch
Die akademische Erforschung des Buddhismus und in ihrem Gefolge das Entstehen eines kleinen westlichen Buddhismus begann im 19. und frühen 20. Jahrhundert, der Blütezeit des Kolonialismus. Die Orientwissenschaften an den europäischen Universitäten waren Teil des kolonialen Ausbildungssystems und gingen von Gedanken aus, die man heute unter dem Begriff „Orientalismus“ einzuordnen versucht. Auch der Buddhismus wurde durch die Brille des Orientalismus teils idealisiert, teils scharf kritisiert. Die Licht- und Schattenseiten dieses Denkens sollen am Beispiel des deutschen Arztes Paul Dahlke (1865-1928) erklärt werden, der im frühen 20. Jahrhundert Weltreisen auf der Suche nach dem „ursprünglichen Buddhismus“ unternahm. Er machte sich als Übersetzer von Pāli-Schriften einen Namen, gründete mit dem Buddhistischen Haus in Berlin das erste „buddhistische Kloster“ für Europäer, und propagierte zeitlebens den Buddhismus als „neue Weltanschauung“ für Europa. Von welchen Vorstellungen ging Dahlke aus und welche Nachwirkungen hat der Orientalismus auf den Buddhismus in „Ost“ und „West“ bis heute? – Teilnahme kostenlos.

