Buddhismus (Einführung)

Die Lehre des historischen Buddha Shakyamuni zielt darauf ab, den Menschen durch strenge Übungen stufenweise von der Ichverhaftetheit wegzuführen, damit er -frei von den Leid schaffenden Begierden- die Ruhe des Nirvana erlange und so selbst Buddha, ein "Erwachter", werde. Für den Mahayana-Buddhismus, der in China und Korea und von dort aus in Japan Verbreitung gefunden hat, ist eine vermittelnde Gestalt wichtig geworden: der Bodhisattva. Er ist ein "Erwachender", d.h. ein fast schon zur höchsten Erleuchtung des Buddha Gelangter, der sich aus Barmherzigkeit und Mitgefühl der Erlösung anderer Wesen zuwendet.
In einer der Grundschriften des Shin-Buddhismus wird erzählt, wie in unausdenklich früher Zeit ein Bodhisattva namens Dharmakara (jap. Hōzō) vor dem Buddha Lokeshvararāja 48 Gelübde ablegt, die alle sagen, er werde nicht eher Buddha werden, als bis alle Lebewesen erlöst seien. Mit der Erfüllung der Gelübde stiftet er, damit zum Buddha Amitabha (jap. Amida) geworden, d.h. zum Buddha des unermeßlichen Lebens bzw. des unermeßlichen Lichtes, das "Reine Land im Westen". "Wer sich auf meine Gelübde verlässt und meinen Namen anruft, der soll ohne Ausnahme in mein Reines Land aufgenommen werden."
Da er jetzt aber bereits ein Buddha ist, kann der Mensch ihn beim Wort nehmen und darauf vertrauen, dass auch er erlöst ist. Sich gänzlich auf Amida, die "Andere Kraft", zu verlassen, indem er mit dem Anruf "Namu Amida Butsu" ("Ich gebe mich ganz hin dem Buddha Amida") sein Vertrauen bekundet, ermöglicht es dem Shin-Buddhisten, von der Ichverhaftetheit befreit zu werden und, statt die Welt zu fliehen, ein festgegründetes Leben in ihr zu führen.
BDK Japan
e-Books „GUIDE TO BUDDHISM IN JAPAN”
Ein e-Book in Englisch. Einführung in den Buddhismus und praktische Erklärungen für einen Tempelbesuch in Japan.